Name: | Falk Ziems |
Anschrift: | Kirchstr. 17, 47137 Duisburg |
Geburtsjahr: | 1980 |
E-Mail: | do5hbf@darc.de |
Persönliches Rufzeichen: | DO5HBF |
Lizenziert seit: | Februar 2008 (Einsteigerklasse) |
DOK: | L02 Duisburg Zoppenbrückstr. (Grundschule) |
IARU Locator: | JO31JL Länge: 6.775 Ost (6° 46' 30.2" Ost) Breite: 51.4658 Nord (51° 27' 57" Nord) |
1987 begann meine Schullaufbahn in Dresden (Sprachheilschule), welche ich durch mehrere Schulwechsel 1998 mit der 9. Klasse und dem Qualifizierten Hauptschulabschluss im Landesbildungszentrum Herrmann von Helmholzschule für Blinde und Sehbehinderte in Halle an der Saale beendete.
Über die Wochentage befand ich mich in einem Internat. In meiner Schulfreizeit nahm ich an einer Theatergruppe teil. Mit anderen Schülern führten wir einige Theaterstücke auf. An dieser Stelle möchte ich allen Verantwortlichen danken, besonders Heinz Bart (Gruppenleiter), der mir diese Möglichkeiten damals einräumte.
Mein Ausbildungsweg startete in Hannover im Landesbildungszentrum für Blinde. Dort besuchte ich ein Berufsvorbereitungsjahr. In dieser Zeit merkte ich, dass mir die Büroausbildung nicht besonders lag und suchte nach Alternativen. Durch gute Bekanntschaften fand ich auch schnell eine Lösung. Beim Deutschen Roten Kreuz in Haldensleben absolvierte ich ein mehrwöchiges Praktikum (Betreutes Wohnen).
Anschließend habe ich in Hannover den Ausbildungsweg „Helfer in der Hauswirtschaft“ 2001 eingeschlagen. Da konnte ich viele praktische Tipps für den Alltag mitnehmen. Die Ausbildung wurde durch meine Erblindung nach einem Jahr abgebrochen.
An einem Kunstworkshop in Hannover, der einmal wöchentlich am Raschplatz von September bis Februar 2001-2002 stattfand, nahm ich teil. Dort ließ ich meinen handwerklichen Fähigkeiten an einem Speckstein freien Lauf. Das Ergebnis ist ein rosa Steinherz auf einem Sockel das teilweise mit Bienenwachs poliert wurde.
2003-2004 erlernte ich in den Gebäuden meiner alte Schule in Halle an der Saale (heutiges Berufsförderungswerk) die Grundkenntnisse der Punktschrift und den Umgang mit Sprachausgaben, sowie der Braillezeile.
Nach dem Umzug nach Emmerich am Rhein nahm ich 2005 die Gelegenheit wahr, bei der WFBM Rees (Werkstatt für Behinderte Menschen - Lebenshilfe), um neue Berufliche Bereiche zu entdecken. In der Elektroabteilung baute ich Lampen, Schalter und verpackte Waren.
2006 startete ich ein großes Ostseeabenteuer mit vielen Blinden und Sehbehinderten. Einen ausführlichen Bericht findet ihr hier.
Weihnachten 2007 lernte ich den 1. Ortsverbandsvorsitzenden des Deutschen Amateurfunk Radio Clubs, Herrmann Römer, DF5EO, in Emmerich am Rhein kennen. Es dauerte nicht lang, bis ich ja sagte, um die Herausforderung zum Erlangen einer Amateurfunklizenz anzunehmen. Bis dato nutzte ich den CB-Funk ca. 16 Jahre lang. Den Ausgang des Kurses erfahrt ihr hier.
Ein Blindenampelprojekt startete ich 2007-2008 „Ausstattung der Ampelanlagen mit Signalen für Blinde und Sehbehinderte“ (Beispielsignale: rot, grün). Tatkräftige Unterstützung bekam ich von meiner damaligen Mobilitätslehrerin Frau Gisela Gönster aus Düsseldorf. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für Ihre Unterstützung. Einen kleinen Zeitungsausschnitt von diesem Projekt findet ihr hier.
2010 verlegte ich, nach einem Umzug, meine neue Arbeitsstelle nach Duisburg, dort montiere ich Schlagdübel. Vertretungsweise bediene ich auch unsere hausinterne Telefonzentrale, was mir großen Spaß bereitet.
Fußball hören, sehen, spüren!!!
2011/12 bin ich dem Blinden- und Sehbehindertenverein Duisburg e.V. beigetreten.
Nach kurzem Beschnüffeln ergaben sich neue Kontakte und Möglichkeiten das Blindenleben lustiger zu gestalten. Früher habe ich mich oft versteckt doch jetzt komme ich viel um die Welt (Segeln, Amateurfunk, Fußball usw.). Durch einen Pflegedienst lernte meine Freundin Corinna und ich eine verrückte Fußballfan-Dame (Zebramutti) kennen. So kam ich zu den ersten Fußballspielen beim MSV-Duisburg Meiderich 1902.
Ich stellte mir schon immer die Frage: Wie verfolgt ein Blinder ein Fußballspiel im Stadion?
Vor vier Jahren startete der Verein ein Funkkopfhörersystem. Bei einem Heimspiel, welches ich mal besuchte, testete ich solch einen Kopfhörer. Da hörte ich zwei Reporter, die sich ehrenamtlich zur Verfügung stellen, Blinden das laufende Fußballspiel nah zu bringen. Ab da bekam ich den Hinweis eine Dauerkarte zu besorgen, um dieses Ereignis für die Zukunft weiter genießen zu können.
Da wir immer einen festen Platz auf der Tribüne und die gleichen Reporter (Marc und Patrick) haben, besuche ich soweit es die Zeit erlaubt jedes Heimspiel. Es ist nicht nur wegen der Berichterstattung, sondern auch wegen der Stadionatmosphäre. Natürlich gibt es für uns Blinde die Ausweichmöglichkeit das Heimspiel im Internet zu verfolgen: ZebraFM. Klicken und los geht der Spaß.
Ein Lob möchte ich an dieser Stelle an den Vorstand des Blinden- und Sehbehindertenvereins Duisburg richten, der sich für uns Blinde dafür einsetzt geplante Führungen oder Ereignisse mit der hauseigenen Funkkopfhöreranlage verständnisvoll nah zu bringen.
2014 war es wieder so weit und ich durfte auf der Nordsee vom 27.04. - 02.05.2014 segeln. Los gehen sollte es ja über "Emden-England-Emden". Weil das Wetter nicht so wollte wie wir, schlug der Käpt'n eine neue Route vor. Hier der Audio-Bericht der Segeltour 2014.